Ein Biotopgarten soll Schmetterlingen nicht nur Nahrung, sondern auch Möglichkeiten zur Fortpflanzung bieten. Mit der Bereitstellung von Futterpflanzen für die Raupen bestimmter Arten kann man unterstützend zur Vermehrung beitragen.

Insbesondere für den Schwalbenschwanz (Papilio machaon) habe ich Weinraute (Ruta graveolens), Fenchel (Foeniculum vulgare) und Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota) gepflanzt. Auf diese Pflanzen legen die Schmetterlinge bevorzugt ihre Eier um für Futter ihrer Raupen zu sorgen.

Gleich im ersten Jahr konnte ich eine Eiablage auf der Weinraute beobachten. Ich habe angenommen, dass Vögel die Hauptfeinde der Raupen sind. Deshalb habe ich ein Netz über die ganze Pflanze gespannt um sie zu schützen. Aber obwohl ich ca. ein dutzend Eier zählen konnte hat es weder eine Raupe noch eine Puppe zum Schmetterling geschafft.

Wie ich jetzt weiß ist das Raupenstadium zahlreichen Gefahren ausgesetzt, so dass nur ein Bruchteil der aus den Eiern geschlüpften Tiere überhaupt das Puppenstadium erreicht. Zu den Hauptfeinden der Schmetterlingsraupen gehören neben Vögeln, Spinnen, Wespen und anderen Raubinsekten, vor allen Dingen Parasitoide wie Schlupfwespen und Raupenfliegen. Diese Tiere legen ihre Eier direkt an oder in den Körper der lebenden Raupe. Die Larven der Parasitoide wachsen dann in dem Raupenkörper heran, ohne der Raupe zunächst wesentlichen Schaden zuzufügen. Erst wenn ihre Entwicklung abgeschlossen ist, bohren sich die Maden aus dem Raupenkörper um sich zu verpuppen. Deshalb habe ich mich entschlossen die Raupen in einer geschützten Umgebung aufzuziehen und die Schmetterlinge im Biotopgarten freizulassen um die Population zu fördern.

7 Kommentare

  1. Christiane Ott

    Hallo Erich, ich hatte in den letzten Jahren viele Schwalbenschwanzraupen und Schmetterlinge. In diesem Jahr hat es schlecht ausgesehen: Eili am Fenchel habe ich schnell ins Aerarium genommen, sie sind auch schwarz geworden, aber keine Raupen geschlüpft. Die schwarzen Eili habe ich in ein Glas gelegt, es sind wirklich winzig kleine Fliegen heraus gekommen, vermute Raupenfliegen? Eine einzige, bereits grosse Raupe habe ich an der Weinraute gefunden, sie gedeiht gut im Aerarium. Gibt es eine Vorbeugung fürs nächste Jahr oder muss ich befürchten, dass es auch dann wieder so aussieht? Oder wäre Weinraute sicherer für den Schwalbenschwanz? Herzlichen Dank für eine Antwort

    • Hallo Christiane,
      egal welche Pflanze. Am sichersten ist es, wenn die Eili schnellst möglich ins Aerarium kommen. Am Besten gleich nach der Beobachtung der Eiablage.
      Die Fliegen könnten auch Erzwespen sein. Das sind auch bekannte Parasiten.

  2. Hallo, wo stellt man das Aerarium hin – draußen oder im Haus? Danke für eine kurze Rückmeldung. VG Sim

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  5. Isabel Pereira

    Sehr anschaulich mit tolle Fotos. Es macht mir immer wieder Freude deine akkurate Projekte zu verfolgen. Hut ab

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